10 Gründe, warum du dir statt Wohnmobil einen Minicamper kaufen solltest! Ratgeber • 27. Juni 2023 Wohnmobile sind der Goldstandard unter den Campern. Du hast quasi dein eigenes Zuhause auf vier (oder sechs) Rädern immer dabei – inklusive eigenem Badezimmer. Wir geben zu, das ist ein großer Vorteil, vor allem weil die Sanitäranlagen auf manchen Campingplätzen nicht gerade das sind, was man unter sauber versteht und man so unabhängig ist. Doch Wohnmobile haben auch einige Nachteile gegenüber kleineren Campingfahrzeugen wie Minicampern oder Campervans. Hier sind ein paar Gründe, warum du kein Wohnmobil kaufen solltest: Inhaltsverzeichnis 1. Hohe AnschaffungskostenWohnmobile bieten eine Menge Komfort. Dennoch ist es eine Investition, die gut überlegt sein will, denn die hohen Anschaffungskosten steigen weiter. Durch die Corona-Pandemie und die gestiegene Nachfrage sind die Kosten für gebrauchte Wohnmobile 2021 um ein Drittel gestiegen. Und die Inflation macht auch vor Wohnmobilen keinen Halt. Für neue Modelle musste man 2022 bei einigen Herstellern im Vergleich zum Vorgängermodell zwischen ca. 1.500 Euro bis 10.000 Euro mehr bezahlen. Natürlich gibt es bei vielen Modellen auch mehr Ausstattung für den Preis, aber davon alleine lässt sich der Anstieg oft nicht erklären. Mehr Infos findest du in diesem Artikel der Zeit. 2. Fahrzeuggröße Das Wohnmobil ist definitiv nicht das wendigste Fahrzeug. Selbst bei den Standardmodellen mit einer Länge von 6 bis 7,5 Metern und einer Höhe von 2 bis 3,5 Metern bekommst du auf kleinen Bergstraßen oder in engen Stadtgassen schon mal Platzprobleme. Viele Straßen darfst du aus den besagten Gründen gar nicht erst befahren und musst entweder einen Umweg in Kauf nehmen oder auf spezielle Sightseeing-Spots verzichten. Bei der Parkplatzsuche ist es ähnlich: Entweder musst du lange suchen, um einen geeigneten Spot zu finden oder bist auf ausgewiesene Wohnmobilplätze angewiesen, die oft außerhalb liegen. 3. SpritverbrauchGrößere Fahrzeuge verbrauchen logischerweise mehr Sprit. Und mehr Sprit führt wiederum zu mehr Kosten. Während ein Hochdachkombi ungefähr 4,3 bis 6,8 Liter auf 100 Kilometer schluckt, verbrauchen teilintegrierte Wohnmobile und Wohnmobile mit Alkoven um die 11 Liter pro 100 gefahrene Kilometer. Vollintegrierte Camper liegen sogar bei rund 12 Litern. Der Spritverbrauch kann sich also schnell mal verdoppeln – oder im Vergleich zu einem sehr sparsamen Hochdachkombi verdreifachen. 💡Beispiel-Reise: Köln – Comer See (Domaso): Strecke: 795 Kilometer – Spritkosten: 1,87 € / Liter Hochdachkombi: 80,74 € (5,5 L/100 km) Wohnmobil: 146,80 € (10L /100 km)4. EmissionenMehr Sprit bedeutet gleichzeitig auch mehr Emissionen. Die grünste Variante ist das Wohnmobil unter den Campern leider nicht. Zwar stößt eine Übernachtung im Wohnmobil weniger CO₂-Äquivalente als eine Übernachtung im Hotel aus, der Spritverbrauch und die Heizungs- oder Klimaanlagekosten lassen das Wohnmobil wiederum schlechter abschneiden als einen Minicamper oder Van. 5. MautgebührenJe nach Land kann das Fahren eines Wohnmobils auf einer Mautstraße mehr kosten. In Frankreich wird die Maut zum Beispiel anhand der Fahrzeughöhe, Achsenanzahl und Gewicht berechnet. In Italien sind hingegen die Höhe an der Vorderachse sowie die Achsenanzahl ausschlaggebend. Auf der österreichischen Autobahn gelten für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen andere Mautbestimmungen, dazu gehören auch einige Wohnmobil-Modelle. 💡Maut-Beispiel von Köln-Bordeuax: Klasse 1 (Hochdachkombi): 72,10 EUR € Klasse 2 (Wohnmobil unter 3,5 Tonnen): 109,90 EUR €Hier gehts zum Mautechner.6. Nachteil auf CampingplätzenAuch auf Campingplätzen haben Wohnmobile oft mit Nachteilen zu kämpfen. Viele kleine individuelle Plätze haben aufgrund von Bäumen eine Höhenbeschränkung, andere vergeben Stellplätze nah am Meer nicht an große Fahrzeuge wegen der Gefahr, dass sie sich festfahren. Hinzu kommt, dass die Preisgestaltung häufig mit der Fahrzeuggröße zusammenhängt und es daher für Wohnmobile teurer werden kann. Mit einem Minicamper bekommst du eher die Premium-Stellplätze.7. Stellplatz im WinterWenn du im Winter nicht durch die wärmeren Länder des Südens tourst, muss dein Wohnmobil nicht nur aufwendig winterfest gemacht werden, sondern braucht außerdem einen sicheren Standort. Je trockener, desto besser. Also wäre das idealerweise ein überdachter Stellplatz. Der kann je nach Wohnort teuer werden, mal abgesehen davon, dass es vor allem in Städten wenig Auswahl gibt.8. Du bist sofort als Touri identifizierbarMit einem Wohnmobil ist dir “Touri” leider auf die Stirn geschrieben. Auf dem Campingplatz mag das egal sein, wenn du dich in klassische Urlaubsorte begibst, ziehst du wahrscheinlich schneller den pauschalen Ärger der Einheimischen auf dich. Vor allem, wenn du mit deinem Wohnmobil die Straße blockierst oder mal eine Nacht auf einem Parkplatz oder in der freien Natur übernachten willst. Der Inkognito-Modus ist damit nicht möglich. 9. Mehr WartungIm Wohnmobil hat man den Luxus, wichtige Geräte wie Kühlschrank, Klimaanlage und Heizung immer bei sich zu haben. Das bringt allerdings auch wieder einen Nachteil mit sich: Die Wasser- und Gasanlage sowie die Elektrik erfordern mehr Wartung und es geht auch häufiger etwas kaputt. Frag mal Wohnmobilbesitzer*innen, wie häufig sie sich im Urlaub schon mit technischen Problemen auseinandersetzen mussten. Neben der verlorenen Urlaubszeit warten hier auch wieder versteckte Kosten auf dich.10. LieferengpässeWenn du dich trotz unserer Argumente dazu entschließt, ein Wohnmobil zu kaufen, kann es leider noch eine Weile dauern, bis du den Schlüssel in den Händen hältst. Auch wenn gerade erst neue Verkaufsrekorde erzielt wurden, fehlen an vielen Stellen die Materialien für sämtliche Teile. Das liegt nicht nur an der hohen Nachfrage, sondern auch an der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg. Bei Modellen mit Konfigurationen betrug die Wartezeit in der Saison 2022 neun bis zwölf Monate. Dementsprechend groß ist auch die Nachfrage nach gebrauchten Fahrzeugen. Wir wollen dir mit unserem Artikel den Wohnmobilkauf auch nicht ausreden. Denn wenn du wirklich viel Zeit mit dem Campen verbringst, ist es den Aufwand wert und hat auch viele Vorteile. Wir möchten dich vielmehr darüber informieren, dass es mittlerweile viele gute und auch günstigere Alternativen gibt. Wenn du aber kein*e digitale Normad*in oder in Rente bist, solltest du überlegen, ob es sich wirklich lohnt ein Wohnmobil zu kaufen. Je nach Bedürfnissen tut es oft schon ein Minicamper oder Campingbus. Auf unserem travel tiger Blog findest du dazu weitere informative Inhalte. Themen Ratgeber Mariella Please enable JavaScript to view the comments. Für dich empfohlen Minicamper Campingbox oder Campingmodul - flexibles Vanlife für dein Auto vor 9 Monaten • 9 min Lesezeit Ratgeber Erfahrungsbericht: Vom Zelt zum Minicamper vor einem Jahr • 5 min Lesezeit Auto Camping Welcher ist der beste Hochdachkombi Camper? vor einem Monat • 9 min Lesezeit
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